Formel E

"Darauf kann man sich nicht vorbereiten": Taylor Barnard über Formel-E-Debüt mit McLaren in Monaco

Svenja König

Svenja König

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Unverhofft kommt oft - auch in der Formel E. Am Morgen war Taylor Barnard noch in der Erwartungshaltung an die Strecke gekommen, sich das Rennen aus der McLaren-Box anzuschauen und sich für den anstehenden Rookie-Test in Berlin vorzubereiten. Keine drei Stunden später war klar, er würde als jüngster Fahrer der Formel-E-Geschichte den Monaco E-Prix bestreiten.

"Ich war so nervös vor dem Rennen - zehn von zehn", schildert der 19-Jährige seine Gefühlslage vor seinem ersten Formel-E-Start im Interview mit e-Formel.de. "Ich habe 20 Minuten vor dem 2. Freien Training erfahren, dass ich fahre. Dann habe ich nur noch meinen Anzug angezogen und bin ins Auto gesprungen. Darauf kann man sich aber auch nicht vorbereiten. Du musst das einfach machen und dich so schnell es geht daran gewöhnen."

Das Freie Training und Qualifying kann man ohne Frage als Eingewöhnungsphase ansehen, die Ergebnisse daher nebensächlich. Im Rennen versuchte er vor allem zu Beginn viel Energie zu sparen und sich aus Zweikämpfen rauszuhalten. Ziel sei es unter anderem gewesen, das Auto in einem Stück nach Hause zu bringen. Das gelang nicht allen Fahrern, sodass er am Schluss auch von vielen Ausfällen sowie ungeplanten Boxenstopps profitierte. Am Ende ist ein 14. Platz ein bravuröses Ergebnis.

"Mit dem Rennen bin ich sehr zufrieden. Ich konnte einige Plätze gutmachen und mein Energiemanagement war richtig gut, was ich nicht erwartet habe. Als Letzter gestartet, 14. am Ende - das ist ein gutes Ergebnis."

"Mein Highlight heute war, wie reif und gelassen Taylor in der letzten Sekunde ins Auto gesprungen ist", sagt Teamchef Ian James in der Instagram-Story des Teams nach dem Rennen. "Das war ein herausragendes Rennen von ihm, auch wenn unser Tag von Sams Unfall in FP1 geprägt war. Wir wünschen ihm natürlich alles Gute."

 
 
 
 
 
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Hughes crasht zweimal: "Rennen nicht ruiniert, aber schwer zurückzukommen"

Damit fuhr Barnard bei seinem Debüt ein besseres Ergebnis als Teamkollege Hughes ein, der am Ende 16. wurde und somit seinen Startplatz bestätigte. Im Getümmel des hinteren Mittelfeldes fuhr der Brite in der ersten Safety-Car-Phase auf Sergio Sette Camara im ERT auf und musste daraufhin seinen Frontflügel tauschen. Dann arbeitete er sich wieder bis auf Platz 13 vor, geriet aber sechs Runden vor Schluss in der Rascasse mit Nico Müller aneinander. Der McLaren-Pilot wollte im Attack-Mode innen vorbeiziehen und drückte Müller dabei in die Wand. Der Zwischenfall verursachte eine Safety-Car-Phase. Hughes bekam dafür eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, die ihn am Ende von Platz 13 auf 16 zurückwarf.

"Mein Tag hat eigentlich gut angefangen", sagte Hughes ebenfalls via Instagram. "Wir hatten die Performance im Training, haben im Qualifying aber die Reifen nicht in das richtige Fenster gebracht. Das hat mich zurückgeworfen. Im Rennen mussten wir nach einem Vorfall den Frontflügel tauschen. Danach ist das Rennen nicht ruiniert, aber es ist sehr schwer danach zurückzukommen."

Barnard: "Werde mich bestmöglich für Berlin vorbereiten"

Zur Verletzung von Sam Bird gibt es bisher keine neuen Informationen: Er wurde nach seinem Mauereinschlag ins Krankenhaus gebracht. Die Hand wurde geröntgt und ein Bruch an einem der Handknochen konnte festgestellt werden. "Es tut mir leid für Sam, ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird, auch wenn es für mich eine gute Gelegenheit war", sagt Barnard.

Es ist nicht die erste Handverletzung in der Formel E: Auch Robin Frijns und Sebastien Buemi verletzten sich nach Unfällen mit dem Gen3-Fahrzeug an der Hand. Der Niederländer fiel sogar für mehrere Rennen aus. Wie schnell Bird wieder im Auto sitzen kann, ist bisher nicht bekannt. "Ich werde mich für Berlin so gut wie möglich vorbereiten, für den Fall, dass Sam nicht starten kann", sagt Barnard. Auch McLaren-CEO Zak Brown machte im Interview vor dem Rennen erste Andeutungen, dass es nicht der letzte Einsatz für den Ersatzfahrer gewesen sein könnte.

Genauere Informationen erwarten wir in den nächsten zwei Wochen bis zum "Double-Header" in der deutschen Hauptstadt. Er wäre nicht der einzige Ersatzfahrer dort: Auch Envision, Mahindra und ABT müssen auf ihre Stammfahrer verzichten, allerdings aufgrund einer Terminkollision mit der WEC. Dort wird McLaren nun auch einen neuen Rookie-Fahrer oder -Fahrerin für den Test am Montag brauchen.

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